Wie passt Marke mit Stiftung zusammen?

EIN INTERVIEW MIT ISA BAUMGARTEN
VORSTANDSVORSITZENDE DER HEINZ UND HEIDE DÜRR STIFTUNG

#interview

Es ist schön, wenn man schon lange zusammenarbeitet und sich sogar miteinander weiterentwickelt. In dem Zusammenhang freuen wir uns, nicht nur das Cororate Design der Heinz und Heide Dürr Stiftung entwickelt zu haben, sondern in diesem Jahr den Relaunch der Webseite und die Einführung des Stiftungs-Blogs konzipiert und umgesetzt zu haben. Im Vordergrund stand die Symbiose aus dem Halten einer treuen und bewährten Linie, die das Corporate Design gesetzt hat und der Schritt vom „Förderer“ zum Netzwerkpartner, der nicht „nur“ Geld gibt, sondern die unterschiedlichen Förderbereiche miteinander ins Gespräch bringt und für einen lebendigen Stiftungsalltag sorgt.

In dem Zusammenhang haben wir es einem der Blog-Konzepte der Dürr Stiftung: "Drei Fragen an ..." gleichgetan und den Spieß einfach umgedreht.

Wir haben Isa Baumgarten gefragt, was uns in der Konzeption interessiert hat und was Sie vielleicht auch interessieren könnte:

1. Wieso braucht eine Stiftung eigentlich ein Design?
Eine Stiftung möchte zwar nichts verkaufen, dennoch hat sie ganz eigene „Produkte“, die aus dem Stifterwillen erwachsen sind und unverkennbar mit der Gründungs-Intention verbunden sind . Mit einem Logo können ohne Worte rein visuell Inhalte vermittelt werden, die diese innere Welt, ähnlich einem Charakter, ausdrücken können. Ein Design, wenn es gut gemacht ist, verleiht diesen Inhalten eine unverwechselbare Form und diese sollte ästhetisch ansprechend sein. Damit werden die Inhalte, also das, was unsere Projektpartner im Rahmen der Stiftung tun, ja auch wertgeschätzt. Und wie der viel zitierte Goethe bereits sagte: „Schönheit ist überall ein gar willkommener Gast“.

2. Was zeichnet die Heinz und Heide Dürr Stiftung als „Marke“ aus und wie spiegelt sich das im Corporate Design wider?
Mit unserem ganz spezifischen Fokus in einzelnen Stiftungszwecken haben wir Markierungen gesetzt. Die Heinz und Heide Dürr Stiftung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihre Projekte über lange Jahre hin kontinuierlich fördert. So unterstützen wir beispielsweise im frühkindlichen Bereich die Umsetzung des Early Excellence-Ansatzes, der die Familien in die Arbeit der Einrichtungen integriert und sich auf die Potenziale von Menschen konzentriert. Mittlerweile beschäftigen wir ein Team von Beratern, die die Arbeit in den Einrichtungen über Fortbildungen etc. unterstützen. Auch im Bereich Wissenschaft sowie Kunst und Kultur bleiben wir an bestimmten Themen dran, immer mit dem Anspruch, da Impulse für die Gesellschaft zu geben, wo öffentliche Mittel knapp sind. In unserem Corporate Design spiegelt sich dieser Anspruch wider, indem sich die Stiftungszwecke in einem „Impulslogo“ vereinen, das von PLEX so entwickelt wurde, dass es einerseits unser breitgefächtertes Angebot variable widerspiegelt und andererseits den Kern der Stiftung übergeordnet transportiert. Die einzelnen Bereiche haben in ihren Teillogos unterschiedliche Farben und Formen. Sie können für sich alleine stehen, aber auch überschneiden. In der Praxis haben wir dafür konkrete Beispiele. So initiiert die Stiftung Programme für Familien in Kultureinrichtungen. Da arbeiten wir mit Theatern, Opernhäuser sowie Museen zusammen. In diesem Fall ist unser Alleinstellungsmerkmal, unsere Marke, dass immer die Familien dabei sind.

3. Sie fördern nicht nur Projekte zur Digitalisierung, sondern sind selbst als Stiftung in diesem Bereich aktiv geworden in diesem Jahr und haben eine neue Webseite, einen Newsletter und einen Blog ins Leben gerufen: was war Ihnen in der Konzeption dabei wichtig?
Ja, das Thema Digitalisierung ist vor kurzem als weiteres Schwerpunktthema aufgenommen worden. Allerdings beschäftigen uns nicht nur die Chancen, sondern vor allem auch die Risiken der digitalen Entwicklung, auf technologischer wie auf ethischer Ebene. Die neue Website sehen wir als Chance, nicht nur auf die Heinz und Heide Dürr Stiftung, sondern auch auf den Sinn des Stiftens und die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung aufmerksam zu machen. Uns war wichtig, den Menschen, die hinter den von uns geförderten Projekten stehen, ein Gesicht zu geben und sie außerdem miteinander ins Gespräch zu bringen. Welche Themen bewegen Neurogenetiker, Erzieherinnen und Kulturschaffende? Gibt es wie bei unserem Impulslogo Schnittmengen? Erwachsen daraus vielleicht Impulse für neue gemeinsame Projekte? Diese Vernetzung zu befördern, war auch der Grund für die Einrichtung des Blogs. Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: In der Konzeption war es uns besonders wichtig, digitale Lösungen für die Stiftung herzustellen, die kein verstaubtes Portfolio darstellen, sondern agil agieren können. Das Design spielt hier eine große Rolle, denn es hilft dabei, sich auf der Webseite zu orientieren. Überzeugen Sie sich auf www.heinzundheideduerrstiftung.de, ob uns das gelungen ist ... Und wenn Sie schon dabei sind, melden Sie sich für unseren Newsletter an und gewinnen Sie Premierenkarten für eins unserer geförderten Projekte im Kulturbereich ...

 

In der Konzeption war es uns besonders wichtig, digitale Lösungen für die Stiftung herzustellen, die kein verstaubtes Portfolio darstellen, sondern agil agieren können. 

Isa Baumgarten, Vorstandsvorsitzende der Heinz und Heide Dürr Stiftung.